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Das Interview mit Christian Peters von Samsara Blues Experiment führte Harald G. aus dem Hippiesland am 21.07.2016


Harald G.: Heute begrüße ich Chris von Samsara Blues Experiment in unserer Interview-Ecke. Ich freue mich, dass Du die Zeit für unser kurzes Interview gefunden hast und bitte Dich, Euch unseren Lesern erst einmal kurz vorzustellen - wie Ihr heißt, woher Ihr kommt und was Ihr sonst noch so außer Musik macht...

Chris: Ich habe die Band 2007 nach dem Ableben meiner vorigen Band Terraplane („Into The Unknown“) gegründet. Damals waren auch erstmal noch ganz andere Leute dabei, und das Ganze war noch sehr lose vom Gesamtkonzept - ein Bisschen wie JPT Scare Band oder sowas - ich erinnere mich gerne an unsere ersten, sehr wüsten Jams. Seit 2008 sind nun Hans Eiselt und Thomas Vedder an Bord. Thomas spielt Drums, Hans hat vor etwa zwei Jahren von Rhythmusgitarre auf Bass gewechselt, weil ex-Basser Richard uns damals verlassen hatte... Ansonsten haben wir natürlich noch mehr oder weniger unspektakuläre Jobs, Thomas ist außerdem Weltraumforscher, Hans ist wieder Student, und ich, tja ich bin eventuell auf ewiger Sinnsuche... aber das sind am Ende sicher viele.

Harald G.: Die Erklärung des Wortes Samsara kann ich mir - glaube ich - sparen, da es besonders in unseren Leserkreisen ein Begriff sein dürfte, der weitläufig bekannt ist - nicht nur aus dem gleichnamigen Film, der später erschienen ist. Aber erzähle unseren Lesern doch mal, wann jetzt genau Ihr Euch gegründet habt und wie Ihr zueinander gefunden habt...

Chris: Wie gesagt 2007, irgendwann im Sommer fing das Ganze an. Damals noch im beschaulichen Wernigerode in den Räumen eines Christlichen Jugendclubs. Der Proberaum kostete damals ganze 3 Euro im Monat, das aber nur am Rand. Nach einer Weile entschloss ich mich dann nach Berlin zu gehen, wegen so ner „verrückten Frau“, die ich in der Zeit kennengelernt habe und der ich irgendwie immer noch dankbar bin, dass sie mich für den Moment unseres Zusammenseins mit in ihre bzw. eigentlich eher die (große, weite) Welt genommen hat. Ich war vorher eigentlich immer supermegaschüchtern und bin nie verreist, habe mit keinem geredet und all sowas. Nicht auszudenken, was wäre, wenn ich heute noch im Harz sitzen würde... Die anderen, nun langjährigen Mitglieder habe ich damals nach langer Suche (ca. 1 Jahr) tatsächlich übers Internet gefunden. Wir danken an dieser Stelle den Netzwerken studi.vz und stonerock.com LOL... SBE war schon immer eine „Internetband“.

Harald G.: In Anlehnung an den Beriff Samsara ist es in der Tat so, dass man teilweise Einflüsse von indischer Raga-Musik aus Euren Werken heraushören kann, aber ich persönlich würde Eure Musikkünste eher in den Bereichen Psychedelic, Stoner und Doom ansiedeln, wenn man das überhaupt so genau diffenzieren kann... Wie würdet Ihr Eure Musik selber zutreffend bezeichnen wollen?

Chris: Na so richtig Raga, mit 20-Minuten Alap und der ganzen „verkalkten“ Theorie, ist da letztlich nicht viel drin, aber viel Thrash Metal auch nicht ;-). Die Leute brauchen halt immer so Begriffe. Ich find die Bezeichnung „Heady Psych“ ganz neckisch. Wir machen halt so leicht bis mittelschwer verkopfte Psychedelic Mucke mit harten (aber auch zarten) Gitarren, auch wenn manche Puristen das mit der Psychedelic anders sehen mögen. Jimi Hendrix hat letztlich auch viel Blues gespielt, die meisten alten Blueser haben ihn aber abgelehnt. So war das ja schon immer...

Harald G.: Wart Ihr seit Eurer Gründung immer schon mit dieser Besetzung unterwegs oder gab es zwischendurch schon mal „personelle“ Veränderungen?

Chris: Tja Richard ist wie gesagt gegangen, das war vor etwa zwei Jahren. Er hat halt andere Pläne für sein Leben und ist mittlerweile eher nur noch Tontechniker. In der Anfangszeit habe ich mich mit etwa fünf verschiedenen Bassisten und auch mehreren Drummern „amüsiert“, aber Thomas, Hans und ich, das fetzt schon... man kennt sich ja nun auch und es läuft irgendwie...

Harald G.: Viele kennen Euch von Live-Auftritten her, denn Ihr wart ja auch schon auf nicht ganz unbekannten Festivals vertreten. Gibt es in Eurer Bühnengeschichte Highlights, die für Euch von besonderer Bedeutung waren und/oder an die Ihr Euch gerne zurück erinnert?

Chris: Ich würde fast sagen, wir verdanken den größten Teil unserer Bekanntheit fast eher YouTube und/oder vl. den nackigen Frauen auf dem ersten Albumcover (Weiss man's?), aber das wär dann wahrscheinlich sehr unromantisch. In den ersten vier, fünf Jahren haben wir auch etliche zigtausend Tourkilometer abgerissen, zweimal USA, zigmal Italien, und einmal haben wir in drei Wochen so ziemlich jedes europäische Land besucht. Dazu die ganzen Festivals, ja ja war viel. Meine drei persönlichen Highlights wären: San Francisco 2009 - aber nicht nur weil’s halt SF ist, Berlin White Trash im Jahr 2012 war MEGA, und Berlin Festsaal Kreuzberg 2011 als wir mit der Up In Smoke-Tour rumgerauscht sind. Ich mag auch eher die „kleineren“, dafür umso intensiveren Clubgigs.

Harald G.: Was habt Ihr in naher oder mittlerer Zukunft an weiteren Gigs geplant?

Chris: Berlin im November. Dann wieder nix an Konzerten, wir sind da vl. bissel faul geworden . Dann 2017 eventuell ein neuer Kontinent, auf dem wir bislang noch nie waren, aber mehr sag ich nicht, man weiss ja nie ob’s denn klappt, und überhaupt, wir werden sehen...

Harald G.: Natürlich möchten wir Euch nicht nur auf der Bühne sehen und hören, und hiermit möchte ich besonders die Plattensammler unter unseren Lesern ansprechen:
Wo kann man sich physische Tonträger, auf CD oder auf Vinyl oder auch Merchandise-Artikel von Euch kaufen?

Chris: Wir haben eine Bandwebsite und einen eigenen Shop. Eigentlich machen wir alles selbst. Verrückt, ich weiss. In meiner Arbeit, als Teil von dem ganzen Krempel, den ich sonst so mache, verschicke ich für ein Label dann eben dieselben LP’s und CD’s auch oft über Amazon, oft an Doktoren oder Professoren. Weiss nicht warum gerade die uns so mögen, dann aber scheinbar nichts oder wenig davon halten, die Band zu unterstützen und es lieber dem großen Gierschlund Amazon entgegenwerfen... Falls es nicht bekannt ist (?): Keine Band „unserer Größe“ verdient irgendwas an „externen Verkäufen“. Also Leute unterstützt die Bands direkt, nicht Amazon, nicht Discogs, nicht Ebay, nicht irgendwelche (Metal-) Labels usw.

Harald G.: Sind Tracks oder ganze Alben von Euch auch in Form von digitalen Downloads erhältlich?

Chris: Sicher, alles da. Legal, illegal, alles da. Greift zu, solange der Vorrat reicht ! Falls das nicht so klingt, wir lieben das Internet, wir verdanken ihm so viel.

Harald G.: Werden in naher oder mittlerer Zukunft weitere Neuerscheinungen auf den Markt kommen?

Chris: Ich rede ungern über die Zukunft und ungelegte Eier, niemand weiss, was passieren wird, aber es wird was passieren... es muss... vl. wird die nächste Scheibe auch mal eher wieder rund, das wär schön. Bin mit manchen der letzten Alben letztlich eher nur halbzufrieden gewesen.

Harald G.: Findet man im Netz auch Videomaterial von Euch zum Anschauen, wie z.B. auf dem schon erwähnten YouTube oder auf Eurer bereits genannten Homepage?

Chris: Oh Gott unendlichst... Ganze Alben, schlechte Gigs, noch schlechtere Gigs, aber auch ein paar halbwegs Gute... Rockpalast kann man zumindest anhören. Geht eher zu den Gigs, das bringt mehr. Oder meinst Du so lustige Promovideos, wie manche Metallabels das immer machen? Sowas haben wir auch mal probiert, ist aber nicht so recht unser Ding bzw. leicht kompliziert, wenn alle Songs immer über 10-Minuten gehen.

Harald G.: Meine für heute vorletzte Frage bezieht sich auf die Medien: Wo kann man anderweitig noch etwas über Euch nachlesen? Und wart Ihr auch schon im Rundfunk, im Internet-Radio oder im Fernsehen vertreten?

Chris: Ich meine ja gern, Medien (also v.a. Printmagazine) interessieren sich nicht groß für uns - obwohl ich an der Stelle ein Lob an Holger vom Rock Hard loswerden möchte, der mal ein wirklich gutes Interview mit uns gemacht hat und so ziemlich alles an Merchandise selbst gekauft hat. Generell lässt sich mit uns eher wenig Geld verdienen bzw. sträuben wir uns davor zu einem Produkt wie so manche Bands zu verkommen. Wir sehen ja auch eher langweilig aus. Keine scharfen Kutten, größtenteils untattooiniert, die langen Loden sind nun auch ab, und überhaupt keine Blim-Blim-Peng-Peng-Marketingmasche... es geht nur noch um Musik. Keine Ahnung, lese selber auch eher nur Bücher. Rundfunk? Äh, I really don´t know... ich höre selber nur Jazz Radio, und meistens auch nur beim „kochen“. Falls uns irgendwo wer im Radio spielt, ja schön... aber dank YouTube ist da so viel mehr...

Harald G.: Im Namen unseres Redaktionsteams und im Namen unserer Leserschaft bedanke ich mich für dieses Interview. Die letzten Worte mögen Euch gehören. Gibt es noch etwas, was Ihr unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtet?

Chris: Danke für Euer Interesse! Es passiert grad viel Mist auf der Welt, lasst Euch nicht verrückt machen...