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Das Interview mit Kilian von SynGate führte Harald G. aus dem Hippiesland am 28.06.17


 

Harald G.: SynGate Records SynGatekleinesLogo.jpgist ein Label, bekannt durch die Veröffentlichung elektronischer Werke mit Schwerpunkt Berliner Schule.
Ich darf heute Kilian ganz herzlich in unserer Interview-Ecke begrüßen. Kilian hat im September 2011 SynGate übernommen und leistet seitdem vorzügliche Öffentlichkeitsarbeit für Künstler aus der EM-Szene.
Kilian, vielleicht möchtest Du unseren Lesern als Einleitung erst einmal ein paar Sätze zur Entstehungsgeschichte von SynGate sagen, denn wenn ich richtig informiert bin, gibt es SynGate schon seit 2001, wenn auch ursprünglich nicht als Plattenlabel…?

Kilian: Hallo Harald, danke für die Einladung zum Interview. Gerne erzähle ich einige Details. Ja, in der Tat begann SynGate nicht gleich als Musiklabel, sondern zunächst als Internet-Fanzine. Persönlich habe ich diese Zeit allerdings nicht selber miterlebt, da ich erst im Jahr 2006 auf SynGate aufmerksam wurde.

Harald G.: Ursprünglich war SynGate also so etwas wie ein Internet-Magazin für Fans der Elektronischen Musik. Wie kam es dazu, dass schon ein paar Jahre nach seiner Gründung ein Record-Label daraus entstanden ist, bei dem viele namhafte Künstler vertreten sind, über die wir teilweise schon in unserem Online-Magazin berichtet haben?

Kilian: Das ging sogar ziemlich schnell. Lothar Lubitz, der Gründer von SynGate hatte bereits im Jahr 2002 mit den legendären Elektronik-Konzerten auf der Burg Satzvey in der Eifel gestartet und in diesem Zusammenhang entwickelte sich dann auch schnell das Label als Record-Label, denn die Konzertbesucher wollten natürlich die gehörte Musik als Tonträger mit nach Hause nehmen oder auch mehr Musik aus dem Universum der elektronischen Live-Konzerte hören. Die Atmosphäre auf der mittelalterlichen Burg und die oft sphärische Musik ergaben eine einzigartige Stimmung, sodass diese Konzerte schnell sehr beliebt wurden. Doch nicht nur sphärische Klänge begeisterten, oft auch rhythmische Sequenzen und tanzbare Melodien. Auch der Spaß kam nicht zu kurz, das 2008er Kraftwerk-Tribute-Konzert war in dieser Hinsicht unvergesslich, als alle Künstler aufgefordert waren, ihre Interpretationen von Kraftwerk-Songs zu spielen. Ich denke da nur an Detlef Keller´s Trabbi- „Autobahn“ Darbietung, umwerfend komisch!

Harald G.: Inzwischen gibt es über SynGate schon so viele Veröffentlichungen, dass wir sie hier unmöglich alle aufzählen können. Deswegen verrate unseren Lesern doch einfach mal den Link zu der Homepage, wo sie im Shop alle erschienenen Tonträger begutachten und bei Interesse auch kaufen können…

Kilian: Nichts einfacher als das: Die Homepage von SynGate ist unter http://www.syngate.biz zu finden, genauso wichtig ist inzwischen die Präsenz bei Bandcamp, wo alle SynGate Releases der neueren Zeit zu finden sind: https://syngate.bandcamp.com. Weiterhin gibt es viele Releases auch bei MusikZeit.
Schließlich ist SynGate auch bei Facebook aktiv, betreibt dort eine eigene Seite: https://www.facebook.com/SynGate.Records und eine SynGate Gruppe, die allerdings angemeldeten Facebook-Mitgliedern vorbehalten ist. Wer die Gruppenbedingungen akzeptiert, ist jedoch herzlich willkommen: https://www.facebook.com/groups/145173385545322/

Harald G.: Sind die Editionen der Tonträger limitiert oder kann man sie auch noch Jahre später beziehen?

Kilian: Limitierte CDs sind die Ausnahme, die meisten Alben sind auch noch Jahre später erhältlich. Was im Shop als „Auf Lager“ angeboten wird, ist auch lieferbar. 

Harald G.: Kann man außer bei Bandcamp und bei MusikZeit auch anderweitig Alben im digitalen Download erwerben?

Kilian: Das geht seit neuestem für einige Künstler jetzt auch über alle bekannten Musikportale wie Amazon, iTunes, Microsoft Groove, Google Play, Spotify.

Harald G.: Wo kann man sonst noch im Internet etwas über SynGate nachlesen oder sich etwas von Künstlern anhören, deren Werke dort erschienen sind?

Kilian: Die aktuellsten Nachrichten finden sich auf der Facebook-Seite von SynGate, alle neuen Releases, Rezensionen, Pressemeldungen etc. werden hier bekannt gegeben: https://www.facebook.com/SynGate.Records. Auch in der SynGate-Gruppe bei Facebook finden sich diese Informationen. Und bei Wikipedia, wobei ich die Informationen dort gerade aktualisiert habe, aber noch nicht weiß, wann der aktuelle Stand zu sehen ist.

Harald G.: Wie jedes Label hast auch Du strenge Kriterien, was die Auswahl des Materials anbelangt - und das nicht nur vom Genre her... Welche Voraussetzungen müssen Künstler mit sich bringen, um eine Chance zur Veröffentlichung ihrer Werke über Dein Label zu bekommen?

Kilian: Vor allem muss die Musik zum Gesamtangebot passen. Das lässt sich nicht so leicht in Schlagworte verpacken, ich sehe das oft auch intuitiv und mache hinterher oft die Erfahrung, dass sich mein persönlicher Eindruck in der Resonanz von Kunden und Rezensenten bestätigt. Ich höre mir alles an, was dem Label angeboten wird, vieles passt sehr gut, anderes überhaupt nicht. Ein Kriterium ist sicherlich auch eine Eigenständigkeit. Ich habe einige Künstler bei SynGate, die ihren ganz eigenen Stil und darüber einen Wiedererkennungswert haben. Ein Künstler mit interessanten Ideen und facettenreichen Kompositionen finde ich spannender, als jemand, der sich in einer Anhäufung von ChillOut Presets verliert. 

Harald G.: Die Artworks zu den Alben, werden die von den Künstlern selber entworfen und eingereicht oder werden sie von Dir bzw. von jemanden, der darauf spezialisiert ist, kreiert?

Kilian: Das ist unterschiedlich. Es gibt Künstler, die zu jedem neuen Artwork ihr Cover mitliefern, andere bitten mich, ein passendes Artwork zu gestalten oder gestalten zu lassen. Seit etwa zwei Jahren habe ich meine schon immer bestehende Leidenschaft zum Fotografieren mit entsprechender Ausrüstung und Auffrischung des „Know Hows“ wieder reaktiviert und gestalte seitdem - sofern es der Künstler passend findet - einige der Cover selber.

Harald G.: Aber zu einer anderen Frage: Ich kann mich noch an das bereits von Dir erwähnte Festival „Satzvey Castle“ im Ambiente der Burg Satzvey erinnern. Wird es in Zukunft etwas Ähnliches geben oder gehört das endgültig der Vergangenheit an?

Kilian: Das ist leider Vergangenheit. Satzvey Castle war eine Leidenschaft von Lothar Lubitz, der ganz in der Nähe der Burg wohnte, ich bin gut 270km davon entfernt, das war schon ein Ausschlusskriterium. Dazu kommt, dass der Aufwand für die Durchführung eines Festivals nicht mehr im Verhältnis zu Besucherzahlen steht, die dem Ganzen eine solide finanzielle Basis geben. Das Risiko ist zu groß. Aber ich besuche mit dem SynGate Stand gerne bestehende Musikveranstaltungen, so etwa den Electronic Circus in Detmold und B-Wave in Belgien im Herbst.

Harald G.: Im Namen unserer musikbegeisterten Leserschaft und im Namen der Redaktion unseres Online-Magazins bedanke ich mich ganz herzlich dafür, dass Du ihnen einen so facettenreichen Einblick in Dein Schaffen gegeben hast. Und natürlich sind wir gerne bereit, unsere Leser über deine zukünftigen Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten. Wie an dieser Stelle üblich mögen die Schlussworte Dir gehören. Gibt es noch etwas, was Du uns mit auf den Weg geben möchtest?  

Kilian: Vor allem den Dank an die treuen Musiker und Kunden, ohne die das Label ja keine Berechtigung hätte. Ich freue mich über jeden einzelnen Musiker, halte zu den meisten einen persönlichen Kontakt und erlebe somit die Musik sehr direkt und persönlich.
Vielleicht ist es auch das, was ich an die Kunden weitergeben kann, denn es gibt einen treuen Kundenstamm, der SynGate seit Jahren zur Seite steht.
Ich bin immer sehr gespannt auf jedes neue Album und es ist immer einer der schönsten Momente, sobald ich das erste Album eines Künstlers in meiner eigenen Hand halte, um es dann meiner Partnerin zu schenken, die meine Arbeit mitträgt und unterstützt.